Ev.-Luth. Kirchgmeinde Börnichen
Försterweg 1
09437 Börnichen
Außenstelle Pfarramt Zschopau in Waldkirchen:
Pfr. Jens Meyer (Tel. 037294/87884)
Ev.-Luth. Kirchgemeinde Börnichen
Liebe Gemeinde,
mit Lichtmess ist Weihnachten wohl auch aus den letzten Wohnstuben
ausgezogen. Männeln, Pyramide und Schwibbogen sind sicher auf dem
Boden verstaut. Weihnachten ist weggepackt und das Jahr mit seinen
Aufgaben und Herausforderungen hat uns wieder im Griff.
Dabei ist die Botschaft, die mit dem Kind in der Krippe in unsere Welt
gekommen ist, nicht nur eine schöne Geschichte für ein paar festliche
Tage am Ende des Jahres, an denen wir uns beschenken und gut essen.
Gott ist nicht nur ein Gast, der zu Weihnachten mal kurz vorbeischaut.
Das Kind in der Krippe zeigt uns, dass sich Gott uns nicht nur mal kurz in
Liebe zuwendet. Eine Geburt ist ein Anfang und kein Ende. Gott ist
gekommen, um bei uns zu bleiben. Er bleibt uns in Liebe zugewandt und
geht mit uns durch das neue Jahr, durch unser ganzes Leben.
Die Tiefe und Ernsthaftigkeit seiner liebevollen Zuwendung bedenken wir
in der bevorstehenden Passionszeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt.
Die Passionszeit, die uns den leidvollen Weg Jesu vor Augen führt und
zeigt, mit welcher Konsequenz uns Gott liebt, auch dann noch liebt, wenn
wir ihn nicht verstehen und eigentlich loswerden wollen. In der
Passionszeit, in der wir die Hingabe Gottes bis ans Kreuz bedenken,
erleben wir, da ist einer ganz und gar für mich. Gott ist ganz und gar für
mich. Ich kann ihm vertrauen. Brauchen wir das nicht unbedingt? Einen,
der zu mir steht, auch dann wenn andere mich verlassen? Einen, dem ich
vertrauen kann, bedingungslos?
Passionszeit ist auch Fastenzeit, also für eine begrenzte Zeit, auf etwas
verzichten, um sein Leben wieder neu auszurichten, die Prioritäten zu
prüfen: Was ist wichtig in meinem Leben? Was und wer sind die Schätze
meines Lebens und gebe ich diesen Kostbarkeiten genügend Zeit in
meinem Alltag oder verbrauche ich meine Kraft und Zeit mit Dingen, die
es nicht wert sind? Passionszeit, Fastenzeit ist die große Chance in Ruhe
auf den eigenen Alltag zu schauen und zum Guten zu verändern. Es ist die
große Chance im Vertrauen auf Gott, der sich uns liebevoll zugewendet
und für uns aufgeopfert hat, das eigene Leben zu betrachten. Wer weiß,
was wir entdecken werden, wenn wir so auf unseren Alltag schauen.
In diesem Sinne, wünsche ich uns allen eine erkenntnisreiche und
gesegnete Zeit, den Weihnachten ist erst der Anfang der Liebe Gottes.
Ihr Pfr Jens Meyer